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Österreichischer Kinderschutzpreis 2021

„Mein unsichtbarer Gartenzaun“: Österreichischer Kinderschutzpreis für Prävention zum Gewaltschutz

In einer gesunden Kindheit erleiden Kinder keine Gewalt. Leider entspricht das nicht der Wirklichkeit aller jungen Menschen in Österreich.

Jedes vierte Kind ist in seinem Alltag von Gewalt betroffen. Dazu gehören körperliche, psychische, sexualisierte und häusliche Gewalt sowie Verwahrlosung.

Der Österreichische Kinderschutzpreis myki 2021, der am 14. September im Rahmen einer Gala im Palais Lichtenstein in Wien zum 10. Mal feierlich verliehen wurde, möchte genau hier Aufklärungsarbeit leisten und gesellschaftliches Bewusstsein für Gewaltschutz, Kinderrechte und gewaltfreie Erziehung schaffen. Den Preis in der „Kategorie Gewaltschutz und Aufklärung“ erhielt Sozialarbeiterin und Sexualpädagogin Michaela Datscher für den Präventionsworkshop „Mein unsichtbarer Gartenzaun“, den sie in Kooperation mit dem Verein Kinderhilfswerk in Volksschulen in Oberösterreich durchführt.

Ziel dieses Angebots ist es, Kinder vor sexuellem Missbrauch und anderen Grenzverletzungen zu schützen und ihr Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu stärken. Darüber hinaus wird den jungen Workshop-Teilnehmer*innen altersgerecht und spielerisch vermittelt, dass sie über ihren Körper selbst bestimmen, dass es angenehme und unangenehme Berührungen gibt und man das Recht hat, nein zu sagen. Begleitend werden Vorträge für Eltern und Lehrkräfte angeboten. „Es liegt an uns Erwachsenen, mit welchen Botschaften und Handlungen wir unseren Kindern begegnen und wie wir sie von klein auf in einer selbstbewussten Haltung fördern und stärken“, erklärt Michaela Datscher. Seit 15 Jahren führt sie die Workshops durch und hat 2016 ein liebevoll illustriertes Präventionsbuch und eine Gefühlskarten-Box für Kindergärten, Schulen und Familien herausgebracht. „Kinder, die die Erfahrung machen, dass ihre Grenzen respektiert werden, können wesentlich schneller auf Übergriffe reagieren und es fällt ihnen leichter, über Belastendes zu sprechen. Damit kann ihnen bei Bedarf rasch und zielgerichtet geholfen werden“, weiß die erfahrene Sozialarbeiterin.

Präventionsarbeit stärkt Kinder

„Gewalt in der Kindheit hat körperliche und psychische Spätfolgen, die einen Menschen ein Leben lang einschränken, gesundheitlich, sozial und wirtschaftlich. Der Österreichische Kinderschutzpreis rückt daher Menschen und Initiativen ins Rampenlicht, die sich aktiv und kreativ für Kinder einsetzen und helfen, ihre Lebenssituation zu verbessern“, erklärt Martina Fasslabend, die Präsidentin des Österreichischen Kinderschutzpreises. „Michaela Datscher leistet mit ihrem Präventionsworkshop einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zum Schutz der heranwachsenden Generation. Kinder sind unser höchstes Gut und wir brauchen Anwältinnen wie sie, die sich für junge Menschen und ihre Bedürfnisse einsetzen, sie begleiten, stärken und Vorbild für andere sind, sich auch im Kinderschutz zu engagieren.“

Auch Rudolf Fessl, der fachliche Leiter des Vereins Kinderhilfswerk zeigt sich hocherfreut über die Ehrung. „Kinder durch Wissen zu stärken, ist uns ein Herzensanliegen. ‚Mein unsichtbarer Gartenzaun‘ und auch unsere weiteren Präventionsworkshops für Schulen, z. B. zu Medienkompetenz, Drogenkonsum und Mobbing, regen Kinder und Jugendliche dazu an, sich in der Diskussion mit Gleichaltrigen mit der eigenen Haltung auseinanderzusetzen und vermitteln ihnen ein Gespür dafür, was wirklich guttut.“

v.l.n.r.: Schauspielerin Elke Winkens, Michaela Datscher und Susanne Hain vom Kinderhilfswerk, Bernadett Humer (Bundesministerium für Frauen, Familien und Jugend), Michael Strugl (Verbund), Brigitte Bierlein (Bundeskanzlerin a.D.) und Martina Fasslabend (Präsidentin Österreichischer Kinderschutzpreis)
Foto: © Conny de Beauclair

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